#1 Injektionsdauer bei arteriellen CT-Untersuchungen: Anpassung an die Scandauer
Bei Kontrastmittelprotokollen für rein arterielle CT-Untersuchungen (z.B. CT-Angiographien, CT-Thorax arteriell) orientiert sich die Gestaltung des Injektionsprotokolls primär an der Scandauer der Akquisition.
Das bedeutet: Je länger die Akquisitionsdauer ist, desto länger muss auch die Injektionsdauer sein.
Wird das nicht berücksichtigt, kann es vorkommen, dass die Injektionsdauer zu lang oder zu kurz ausfällt. Dies kann entweder zu einer unnötig hohen Kontrastmitteldosis oder zu einer suboptimalen Kontrastierung führen.
#2 Berechnung der Kontrastmittelmenge bei arteriellen Untersuchungen
Die Kontrastmittelmenge für eine rein arterielle Untersuchung kann mit folgender Formel errechnet werden:
DelaynBT = Delay nach dem Bolustracking – Die zeitliche Verzögerung zwischen dem Erreichen der Trigger-Schwelle und dem Scanbeginn der Spirale.
#3 Einfluss des Körpergewichts auf Kontrast und Flow bei CT-Untersuchungen
Wenn das Kontrastmittelprotokoll nicht an das Körpergewicht angepasst wird, gilt:
Je höher das Körpergewicht, desto schlechter der Kontrast.
Bei arteriellen Untersuchungen: Je höher das Körpergewicht, desto höher sollte die Förderrate (Flow) sein (Abbildung 1).
Bei abdominellen Parenchym-Untersuchungen (z.B. Leber):
Je höher das Körpergewicht, desto höher sollte das Kontrastmittelvolumen sein (360-500 mg Jod/kg Körpergewicht) (Abbildung 2).
Um auch in der arteriellen Phase einer Abdomen-CT Untersuchung einen guten Kontrast unabhängig vom Körpergewicht zu erreichen, sollte zusätzlich zum KM-Volumen auch die Förderrate (Flow) angepasst werden.
#4 Röhrenspannung und Jodkontrast: Der Zusammenhang im CT-Protokoll
Die Röhrenspannung hat einen großen Einfluss auf den Jodkontrast (Abbildung 3).
Wenn das Kontrastmittelprotokoll nicht angepasst wird, gilt:
Je höher die Röhrenspannung, desto schlechter der Jodkontrast.
Je geringer die Röhrenspannung, desto besser der Jodkontrast.
Bei arteriellen Untersuchungen (z.B. CT-A’s) in Kombination mit schlechten Injektionsbedingungen, kann eine niedrige Röhrenspannung dabei helfen, trotz einer geringen Förderrate (Flow) einen ausreichend guten arteriellen Kontrast zu erreichen (Abbildung 4).
#5 Zielwert für Gefäßkontrast bei CT-Angiographien: Mindestens 250 HU
Bei CT-Angiographien sollte ein Gefäßkontrast von mindestens 250 Hounsfield Units (HU) erreicht werden.
#6 Optimale Hounsfield Units für Leber-CT-Diagnostik: Über 100 HU
Für eine gute Leber CT-Diagnostik sollte der Parenchym-Kontrast der Leber über 100 Hounsfield Units (HU) liegen.
#7 Die Regel für Kontrastmittelgestützte CT: „Wenn KM – dann richtig!“
Bei Kontrastmittelgestützten CT-Untersuchungen sollte möglichst die folgende Regel befolgt werden:
„Wenn KM – dann richtig!“
Wenn man die CT-Untersuchung durchführt, dann mit so viel KM, dass die Diagnose auch sichergestellt werden kann!
Wird zu wenig Kontrastmittelvolumen und/oder Förderrate verwendet, kann möglicherweise die Diagnose nicht gestellt werden!
#8 Ausscheidung von jodhaltigem Kontrastmittel bei normaler Nierenfunktion
Bei einer normalen Nierenfunktion werden intravenös verbreichte jodhaltige Kontrastmittel nach ca. 2h zu 50%, nach 4h zu 75% und nach 24h nahe vollständig ausgeschieden.
#9 Bolustracking-Positionierung: Aorta ascendens oder descendens?
Ob die Bolustracking-/Testbolus-ROI (Region Of Interest) in der Aorta ascendens oder Aorta descendens positioniert wird, hat keinen relevanten Einfluss auf die Untersuchungsqualität sowie den Jodkontrast, da die Blutflussgeschwindigkeit in der Aorta thorakalis typischerweise zwischen 0,72 m/s und 1,2 m/s liegt.
#10 Höhere Jodkonzentration für besseren Kontrast bei niedrigem Flow
Je höher die Jodkonzentration des Kontrastmittels, desto besser ist der Kontrast auch bei geringen Kontrastmittelmengen und Förderraten (Flow).
Abbildung 1 - Teil 1
Abbildung 1 - Teil 2
Abbildung 2 - Teil 1
Abbildung 2 - Teil 2
Abbildung 3
Abbildung 4
Über den Autor
Alex Riemer ist Experte für Computertomographie, begeisterter MTR, Trainier und Referent aus Leidenschaft und erfolgreicher Fachbuchautor.